Schöneberg digitalisieren

Berlin ist nicht nur Hauptstadt des Technos und der Künstler, sondern auch eine Stadt, die stets in Bewegung ist. Um auch in Zukunft sicherzustellen, dass Berlin nicht unter dem ständig ansteigenden Verkehr kollabiert, suchen zahlreiche Berliner Unternehmensgründer ständig nach neuen, innovativen Lösungen. So auch das Berliner Start-up plazz.

Hannes Fasching

Intelligentem Parken und genialen Video-Algorithmen: ein Gespräch mit Hannes Fasching, der uns einen Einblick in seine Tätigkeit bei Plazz gibt.

Stell dich doch bitte kurz vor: Wer bist du und was machst du?

Ich bin in Österreich geboren und aufgewachsen, und entwickle Video-Algorithmen. Wenn ich nicht gerade beim Programmieren im Tunnelmodus bin, dann bin ich gerne draußen unterwegs, grabe meinen Garten um oder bin sportlich aktiv indem ich Mountainbike fahre oder dem Paragliding nachgehe.

Meine große Schwäche: Zeitpläne einhalten…

Ich müsste eigentlich schon seit zwei Tagen mit meinem alten Camper in Portugal unterwegs sein, aber tatsächlich sitze ich immer noch hier in Graz.

Wie kamst du auf plazz?

Hey, wir haben das 21. Jahrhundert, wie lernt man heutzutage Leute kennen? Online natürlich!

Ich wollte beim Projekt mitarbeiten, weil ich die Idee gut fand und Berlin liebe. Mir ist Abwechslung wichtig und für plazz zu arbeiten bedeutet eine perfekte Kombination zwischen Teammeetings in Berlin – idealerweise einmal im Monat – und noch ein paar freien Tagen um die Stadt zu erkunden.

Wofür bist du verantwortlich?

Sehr kurz gefasst: Ich bin Trainer. Ich bringe Smartphones bei, ihr Umfeld automatisch zu erkennen.

Wie funktioniert die Technologie von plazz?

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Wir installieren ein Smartphone in der Windschutzscheibe eines Autos, machen die Kamera an und lassen die Videodaten direkt von der App auf dem Smartphone analysieren. Die App übersetzt Bilder in Zahlen, die erstmal  ein totales Wirrwarr ergeben. Diese Zahlen bilden jedoch ein Muster, das für Smartphones oder Computer verständlich ist.

Der App bringen wir bei, ein Auto zu erkennen. Jedes Mal, wenn die App ein Auto erkennt, merkt sie sich andere Features und kann mit der Zeit immer mehr. Klar geht das alles nicht von alleine, wir müssen da schon ein bisschen nachhelfen:  wir optimieren die App, damit das Smartphones nicht überhitzt, positionieren das Smartphone richtig und passen auf, dass äußere Umstände wie Sonnenstrahlen oder Regen die automatische Erkennung nicht beeinträchtigen.

Also braucht man nur ein Smartphone, um die Daten zu sammeln?

Ja, die Handys, die freie Parklücken erkennen, sind ganz normale Smartphones, wie sie jeder auch privat nutzt. Unter uns: Am Anfang hätte ich nie gedacht, dass die Erkennungs-App auch auf Low-End Smartphones funktioniert… Aber sie tut es wirklich!

Die App habt Ihr in Schöneberg getestet? Warum?

Schöneberg war die ideale Testplattform für unsere App, denn unser Hauptquartier liegt im EUREF-Campus, wo umweltfreundliche und nachhaltige Ideen sofort Anklang finden.

Es gibt Tausende Verkehrs-Apps auf dem Markt, was macht eure App so reizvoll?

Es gibt viele Gründe, weshalb man unsere App benutzen sollte. Der Fahrer spart Zeit, weil er direkt zur nächsten freien Parklücke fahren kann. Die App schützt die Umwelt, da weniger Kohlendioxid ausgestoßen wird. Gleichzeitig hilft sie lokalen Behörden dabei, Verkehrsstaus zu erkennen. Das heißt, sie ist der Beweis dafür, dass kleine Schritte wie das einfache Nutzen unserer App zum Schutz der Umwelt beitragen können.

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