Die Stadt der Zukunft: Überfüllt?!

Smart City: Was genau ist der Unterschied zu den Städten, wie wir sie kennen? Und wieso brauchen wir intelligente Städte.

Das Problem: Bis Mitte des Jahrhunderts werden laut Schätzungen der Vereinten Nationen 70% der Menschen in Städten wohnen. Landflucht, seit Jahren ein Thema. Damit die Städte nicht aus den Nähten platzen, werden sie sich an diese demografische Entwicklung anpassen müssen. Der Energieverbrauch, sowie die Trinkwasserversorgung, die Müllabfuhr, die Verkehrs-und Pendelmöglichkeiten, all das muss optimiert werden. Es wird eng werden, in unseren Städten.
Aber müssen wir das zwangsläufig als Fluch sehen? Nein, sondern uns stattdessen der Frage widmen: Wie können wir das Beste daraus machen?

Die Stadt als intelligentes Ökosystem

Was können wir tun?

photo-1465447142348-e9952c393450Ganz einfach: Damit die Stadt intelligent wird, müssen zuerst wir, die Einwohner „smart“ werden. Ein intelligentes Ökosystem, ein Netzwerk von Menschen schaffen, die auf lokaler Ebene Lösungen finden. Wir müssen uns vernetzen und die Digitalisierung gemeinsam vorantreiben.

Mit der Digitalisierung der Stadt werden der Daten-und Informationsaustausch effizienter und  Dienstleistungen besser: Autofahrer finden schneller einen Parkplatz, durch den Einsatz von Technologie erreicht uns Hilfe schneller, die Wasserversorgung kann mithilfe von Datenüberlieferung in Echtzeit genau dosiert werden. Wasserverschwendung, ein Fremdwort.

Die Smart City als Lösung zur Überwindung der digitalen Kluft in der Stadt und für mehr sozialen Zusammenhalt. Klingt sehr futuristisch, aber genau da wollen wir ja auch hin. In die Stadt der Zukunft.

Smart Cities aus dem Nichts

Kein Wunder also, dass überall SmartCities aus der Erde gestampft werden. Laut einer Studie von Gartner sollen in den nächsten Jahren rund 1.1 Milliarden Ampeln, Stromzähler und Müllcontainer mithilfe von Sensoren vernetzt werden. Manche Länder entscheiden sich gleich für die drastische Lösung und entwerfen Smart Cities gänzlich am Reißbrett. In Abu Dhabi beispielsweise entsteht derzeit aus dem Nichts die „Ökostadt“ Masdar, die 50.000 Einwohner mit erneuerbaren Energien versorgen soll.

In Europa hingegen gibt es ein anderes Vorgehen. Es gilt sich anzupassen: Überfüllte Städte müssen ihre alten Verhaltensmuster abschütteln und sich das „Internet of Things“ zu Nutze machen, um die zu Stadt digitalisieren, Daten auszutauschen und verbesserte Dienstleistungen zu liefern. Damit dies geschehen kann, braucht es Vorreiter.
Bestes Beispiel dafür: Das anspruchsvollste Smart-City-Projekt weltweit – Santander.

Die smarteste City der Welt liegt in Spanien

Die spanische Stadt Santander ist komplett digitalisiert. Und damit einzigartig.
Früher gab es dort ständig Staus, Parkplätze reichten nicht aus, öffentliche Verkehrsmittel waren nicht zuverlässig, und Wasser wurde oft unnötig verschwendet.
A photo by Dmitrii Vaccinium. unsplash.com/photos/Q47eNv_UvfMDank des Wissenschaftlers Luis Muñoz von der Universität Kantabrien, der das Sammeln von Daten und ihre Digitalisierung als Lösung nutzte, ist das jetzt alles Geschichte. Die EU-Kommission wählte 2010 sein Projekt aus und förderte somit die Vernetzung mit der Installation von 20.000 Sensoren, überall in der Stadt verteilt. Eine zentrale Verwaltungsplattform, namens „Smartsantander“ sammelt so Daten zum Verkehr, zur Luftqualität, dem Wetter und Lärm. Über Kästen mit Temperatursensoren an Laternenmasten werden Informationen über das Klima gesammelt. Akustiksensoren messen die Lautstärke und erzeugen eine Lärmkarte der Stadt. Auch die Helligkeit wird ermittelt und reguliert energiesparend die Straßenbeleuchtung. Autoabgase werden regelmäßig dank Gasdetektoren gemessen, um eine hohe Konzentration an Kohlenmonoxid zu vermeiden.

Digitalisierung heißt also auch gesünder leben.

Danke, Internet der Dinge!

Auch unser Alltag wird dadurch erleichtert. LED–Anzeigetafeln weisen Autofahrer auf freie Parkplätze hin, Parks melden, wenn Wasser gebraucht wird, Mülleimer, wenn sie geleert werden müssen.

Und wie funktioniert das jetzt genau? Durch den Einsatz von „augmented reality“. Das kennt man beispielsweise von der samstäglichen Sportschau. Hier werden in Echtzeit virtuelle Marker eingeblendet um Spieler zu markieren oder die Distanz beim Freistoß anzugeben. In Santander kommen ca. 2000 RFID tag/QR Codes zum Einsatz, die interessante Sehenswürdigkeiten der Stadt, Parks oder Shops markieren. Sightseeing mit dem Smartphone also.

Für uns sollte Santander zweierlei sein: Vorreiter und Vorbild.
Denn jede Innovation, die uns dabei hilft, smarter zu werden, bringt uns einen Schritt näher zum heiß ersehnten Traum der intelligenten Stadt.

 

 

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